Entwicklungsstudie für zwei Wohngebäude, Wuppertal

Architektur trifft Klimaschutz“. Unter diesem Motto veranstaltete die Stadt Wuppertal vor dem Hintergrund von „solar decathlon europe 21|22“ einen Hochschulwettbewerb für nachhaltiges Bauen und Wohnen in der Stadt. Es ist die erste urbane und zugleich die erste deutsche Ausgabe des Wettbewerbs.

Facts & Figures

Fertigstellung

09/2022

Leistungen

Entwicklungsstudie

Auftraggeber

Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft mbH Wuppertal

Architekt

Assmann Beraten + Planen

Der Hintergrund

Die gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft mbH Wuppertal (GWG) ist mit einem Portfolio von aktuell rund 5.600 Wohnungen seit über 80 Jahren im Markt vertreten. Einen „Dreiklang“ aus Klima- und Naturschutz, sozialer Verantwortung sowie wirtschaftlichem Erfolg hat sich das Unternehmen zur Überschrift ihres Handelns in der Stadt gemacht, mit dem sie nach eigenen Worten einen Beitrag für bezahlbares und lebenswertes Wohnen leisten will.

Daher hat sich die GWG Wuppertal entschieden, „außer Konkurrenz“ im Rahmen des Programms rund um den Wettbewerb „solar decathlon europe“ als lokaler Akteur mit einem eigenen Beitrag einen inhaltlichen Akzent zu setzen.

Ziel ist, für diese Gebäude und ihr direktes Umfeld in zwei Phasen ein umfassendes Konzept zu entwickeln, mit dem sie mit Blick auf städtebauliche, architektonische und vor allem energetische Fragen nachhaltig und Ressourcen-schonend saniert und für die Zukunft ein beispielhafter Baustein im Mirker Quartier werden können.

Die beiden Wohngebäude Wiesenstraße 57/59 und höchsten 51 stammen aus dem Baujahr 1979. Die Fassaden der 5- bis 6-geschossigen Gebäude sind seit Mitte der 2000er Jahre mit einem Wärmedämm-Verbundsystem verputzt und besitzen ein Satteldach mit gewalmten Stirnseiten. Nach Süden (Wiesenstraße) bzw. Osten und Westen (Höchsten) besitzen alle Wohnungen großzügige Loggien.

Mit dem Hinweis auf einen Energieverbrauchskennwert im Bereich H ist die wesentliche Herausforderung der Gebäude beschrieben. Neben Fragen der Heizung und der Warmwasser-Versorgung entspricht die ca. 20 Jahre alte WDVS-Fassade nicht mehr den heutigen Standards. Zudem sind die Gebäude nicht barrierefrei erreichbar, und die Aufzüge beginnen erst auf Halbpodesten.

Im Süden des Gebäudes Wiesenstraße 57/59 befindet sich ein geschlossenes Parkdeck mit 70 Garagen. Die ebenerdige Zufahrt befindet sich an der Gerberstraße. Nach Westen schiebt sich das Deck ins Gelände und liegt sogar leicht unterhalb der Straße höchsten. Auf dem Dach des Parkdecks befindet sich eine Grünfläche mit einem Spielplatz. Die Grünfläche schließt mehr oder minder auf der anderen Straßenseite des Höchsten an die Grünfläche innerhalb der Blockbebauung zur Bandstraße an, wo sich das 2. Wettbewerbsprojekt befindet.

Vor Kopf des Gebäudes an der Wiesenstraße befinden sich teilweise öffentliche Stellplätze. Die Außenanlagen auf der Nordseite entlang der Wiesenstraße sind schmal und von der Topografie wie den beiden Hauseingängen geprägt.

Entlang der Straße höchsten schirmen große Bäume, an der Gerberstraße Baumgruppen, den Innenbereich mit dem Spielplatz ein wenig ab. Der Bereich wirkt sehr großzügig, zugleich aber trotz des Spielplatzes auch «unter Wert» genutzt. Eine als Feuerwehrzufahrt angelegte Durchwegung verbindet die beiden Straßen fußläufig miteinander.

 

Im Rahmen einer Entwicklungsstudie ist mit Blick vor allem auf

  • den städtebaulichen Rahmen im Quartier
  • die architektonische Gestaltung
  • die energetische Sanierung und Neuausrichtung der Versorgung
  • Fragen der Ver- und Entsorgung
  • Fragen der Mobilität (fließender wie ruhender Verkehr)

eine Konzeptidee zu entwerfen, wie die Gebäude und ihr Umfeld schrittweise zu nachhaltigen und zukunftstauglichen Bausteinen ihres Quartiers entwickelt werden können.