BraWoPark Business Center II, Braunschweig

Das Business Center II ist Braunschweigs höchstes Bürohochhaus. Der 19-geschossige Neubau bietet neben der Büronutzung im 18. Obergeschoss einen Gastronomiebereich mit teilweiser Nutzung der Dachterrasse.

Facts & Figures

Fertigstellung

07/2019

Leistungen

Technische Ausrüstung LPH 1-8 Anlagengruppen 1-8, Tragwerksplanung, LPH 1-6 + 8, Bauphysik LPH 1-7, Innenausbau: Technische Ausrüstung LPH 2-8 Anlagengruppen 1-5 + 7-8

Bauherr

Volksbank eG Braunschweig Wolfsburg

Architekt

Architekten Reichel + Stauth, Braunschweig

BGF

18.440 m²

Projektbeschreibung

Das Gebäude hat 4 Sockelgeschosse und insgesamt 15 Obergeschosse mit einer gegenüber dem Sockelbaukörper reduzierten Grundrissfläche. Die Fassade wurde als Aluminiumvorhangfassade geplant. Die erfolgreiche Realisierung des Projektes erfolgte im Rahmen eines GMP-Verfahrens.

Das Tragsystem des Bürogebäudes ist ein Stahlbetonskelett mit tragenden Wänden und Rundstützen. Die Deckenstärke beträgt in den Regelgeschossen 32 cm, die Kellerdecke wird 35 cm dick geplant. Die Durchmesser der Rundstützen sind vom Keller bis in das 18. Obergeschoss gestaffelt. Die Aussteifung des Gebäudes erfolgt über den Stahlbetonkern, in dem die Treppenhäuser und Aufzüge untergebracht sind.

Die Deckenlasten werden über die Stahlbetonkerne und die Stützen in die Gründung geleitet. Die Gründung erfolgte flach über eine 150 cm dicke elastisch gebettete Stahlbetonplatte. Im Vorfeld wurde durch eine Bodenverbesserung die Tragfähigkeit des Baugrunds ertüchtigt. Das Untergeschoss wurde aufgrund von Schichtenwasser als WU-Konstruktion ausgeführt.

Das Sockelgebäude wird vom Hochhaus durch eine durchgehende Dehnungsfuge getrennt. Die Decke des Sockelgebäudes lagert in diesem Bereich linienförmig auf einer Stahlbetonwand, die gleichzeitig als Brandabschnittstrennung dient und die Anforderungen einer Brandwand erfüllt. Zur Vermeidung einer vertikalen Verformungsdifferenz werden in der Dehnungsfuge Schubdübel eingesetzt.

Die Heizzentrale ist als Nahwärmeinsel mit BHKW und Fernwärmeanschluss zur Spitzenlastabdeckung ausgebaut. Die Wärmeübergabe an den Raum geschieht über eine Betonkernaktivierung. Diese Art der Wärmeversorgung erweist sich als effizient und primär energetisch günstig. Die CO2-Substitution wird zudem durch virtuelles Biogas reduziert.

Die RLT-Zentralen befinden sich im UG und auf dem Dach. Die Luftübergabe der Teilklimaanlagen in den Raum geschieht mit aktiven Wandauslässen im 4-Leitersystem. Mit Öffnungsflügeln in der Fassade können die Gebäudenutzer auf die Raumluftqualität zudem Einfluss nehmen.

In der Dachzentrale befindet sich die Kompaktkältemaschine mit 8stufigen Scrollverdichter (2 Stück) und Freikühlaggregat. Die Klimatisierung der Büroräume erfolgt über oberflächennahe Bauteilkühlung. Aktive Wandauslässe und eine Vorklimatisierung der Zuluft ermöglichen eine dezentrale Nachkühlung. Außenliegende, bewegliche Sonnenschutzsysteme mit Tageslichtlenkung und der Einbau einer 2-fach-Sonnenschutzverglasung verhindern übermäßige, solare Einstrahlungen. Diese Kombination reduziert die Gesamtkälteleistung auf etwa 800 kW.

Innenausbau der oberen Etagen

Aufbauend auf die Errichtung des Business Centers II in Braunschweig, wurde der Innenausbau der Etagen 15 bis 19 umgesetzt. In den Etagen 15 und 16 wurde der Vorstandsbereich einer Bank mit Büros, Konferenzräumen und dem Aufsichtsratsbesprechungsraum errichtet. In den Räumen wird die vorhandene Betonkernaktivierung durch Umluftdeckengeräten (FanCoils) oder Bodenkonvektoren ergänzt, um den Komfortanforderungen des Bauherrn gerecht zu werden. Die Regelung und Steuerung der Temperierung, Lüftung und Beleuchtung erfolgt über Bedienelemente auf KNX-Basis.

Weitere Schulungs- und Veranstaltungsräume für die Bank wurden in der 17. Etage ausgebaut und mit einer Heiz- und Kühldecke nachgerüstet. Diese Etage wird zusätzlich auch von dem neu errichteten Gastronomiebetrieb im 18. OG genutzt, ebenso wie die Dachterrasse in der 19. Etage.

Für den Gastronomiebetrieb wurden Bodenkonvektoren, Umluftkühlgeräte, Sanitäranlagen für fetthaltiges Abwasser, Kühlzellen und zusätzliche Lüftungsanlagen hergestellt und neben dem Gäste- und Küchenbereichen Sozialräume, Büro und Nebenflächen errichtet.

Alle Etagen wurden mit LED-Beleuchtung ausgestattet und gemäß Brandschutzkonzept wurden die sicherheitstechnischen Anlagen angepasst und erweitert. Die Datentechnik wurde nach den strengen Vorgaben der Bank und den vielfältigen Anforderungen des Gastronomiebetriebs erweitert. Alle Anlagen wurde in die vorhandene Gebäudeautomation eingebunden.

Zusätzlich wurden die zugehörigen Kellerräume, Technikflächen und der Eingangsbereich ausgebaut bzw. umgestaltet. Im Rahmen dieser Maßnahmen wurden alle bestehenden und neuen Zentrallüftungsgeräte mit Dampfbefeuchtern nachgerüstet.